SOS-Kinderdorf Go Vap in Vietnam
Bereits Ende der 1980er Jahre begannen SOS-Mütter, -Helferinnen und der Dorfleiter verlassene Kinder im SOS-Kinderdorf Go Vap, in einem Vorort von Ho Chi Minh City, in ihre Obhut zu nehmen. Ganze Kindergenerationen sind mittlerweile dort aufgewachsen. Heute findet das Dorfleben in 20 Großfamilien mit insgesamt 184 Mädchen und Jungen statt. Aus allen Ecken des Dorfes ertönen fröhliche Kinderstimmen.
Kleinen besuchen noch den SOS-Kindergarten, die Größeren bereits die SOS-Schule in Go Vap. Erst nach getanen Hausaufgaben und ein wenig Hausarbeit geht es auf den Spiel- und Sportplatz. Das Freizeitangebot ist vielseitig: Tischtennis, Kampfsport, Fußball, Malen, Singen, Tanzen oder Nähen und Kochen, für jeden ist etwas dabei. Fernsehen und Computerspiele werden dann zur Nebensache. Interessierte Jugendliche besuchen spezielle Seminare, die über soziale, gesundheitliche (z. B. HIV-Aids) und kulturelle Themen aufklären.
Der erste Schritt in die Selbständigkeit
Die Kinder müssen etwa ab dem 16. Lebensjahr den ersten Schritt in ein eigenständiges Leben wagen. So zogen im letzten Jahr mehrere junge Männer in die dem Kinderdorf angeschlossene SOS-Jugendeinrichtung. Einige von ihnen mussten jedoch in eine andere Stadt umziehen, um sich an einer geeigneten Universität, Fachhochschule oder Berufsschule weiter ausbilden zu lassen.
Ob sie einen höheren Schulabschluss, eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren: Begleitet und unterstützt werden sie stets von qualifizierten Pädagogen.
23 ehemalige SOS-Kinder aus Go Vap stehen schon bald auf eigenen Füßen. Sie bekommen nach ihrem Abschluss noch eine dreijährige finanzielle Unterstützung von SOS. Dann sollten sie es geschafft haben, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Doch eines haben alle SOS-Jugendlichen gemein: Niemals werden sie den Kontakt zu ihren SOS-Familien aufgeben. Das über viele Jahre gewachsene Vertrauen zu ihrer SOS-Mutter und die liebgewonnenen Geschwister geben ihnen Rückhalt in jeder Lebenssituation.