SOS-Kinderdörfer in Bosnien

Eine friedliche Gemeinschaft

SOS-Kinderdorf Sarajevo

Langfristige Traumahilfe

Bosnien-Herzegowina ging 1992 aus dem ehemaligen Jugoslawien hervor. Es folgten drei Jahre Krieg, der schließlich mit dem Friedensabkommen von Dayton beendet wurde. Der Großteil der zerstörten Städte, Dörfer und Regionen sind zwar wieder aufgebaut, doch der Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen. Familien wurden zerstört, Kinder müssen ohne Vater oder Mutter aufwachsen. Viele von ihnen leiden immer noch unter den schrecklichen Kriegserlebnissen und sind oft auf Hilfe angewiesen. Auch wirtschaftlich erholt sich das Land nur langsam.

SOS-Hilfe bereits im Krieg vor Ort 

Das Engagement der SOS-Kinderdörfer in Bosnien-Herzegowina begann noch während des Krieges Anfang 1994. Damals konnten die SOS-Mitarbeiter vor Ort erreichen, dass mehr als 400 elternlose Kinder bei Pflegefamilien untergebracht wurden. Kurz darauf entstanden außerdem ein Beratungszentrum für Familien und ein SOS-Klub, der allerdings 1995 aufgrund der Kriegswirren schließen musste. Kinder hatten dort unter anderem die Möglichkeit, ihre traumatischen Kriegserlebnisse über Theaterspielen oder Malen zum Ausdruck zu bringen und zu verarbeiten.

Das SOS-Kinderdorf Sarajewo wurde im Februar 1998 eröffnet. Mehr als 100 Kinder leben hier gemeinsam mit ihren SOS-Kinderdorf-Müttern in 16 Familienhäusern.

Diese SOS-Zusatzeinrichtungen gehören zum Kinderdorf Sarajewo:

  • Die SOS-Jugendwohneinrichtungen: Dort wohnen die SOS-Teenager, während sie lernen, ein eigenständiges Leben zu führen.
  • Das SOS-Sozialzentrum liegt in einem grauen Randbezirk, der seinen Bewohnern nicht viel zu bieten hat. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1999 ist das Zentrum zu einer wichtigen Institution im Viertel geworden. Es bietet vielfältige Kurse und Freizeitaktivitäten an. Rund 400 Kinder und Jugendliche kommen jeden Monat, um Gemeinschaft zu erleben, über Probleme zu sprechen und Neues zu lernen.
  • Im SOS-Sozialzentrum gibt es auch einen Kindergarten. Rund 80 Kinder aus dem Stadtviertel Mojmila besuchen diesen Ort an fünf Vormittagen die Woche. Neben vielen Spielmöglichkeiten bietet der Kindergarten auch eine Vorbereitung auf den Schulbesuch. Hier lernen die Kinder einfache Rechenschritte und schreiben ihre ersten Buchstaben.
  • An mehreren Schulen in Vororten von Sarajewo hat SOS so genannte Playrooms eingerichtet, wo über 130 Kinder aus benachteiligten Familien mehrmals pro Woche an Spiel- und Lernaktivitäten teilnehmen können.
  • Der SOS-Superbus, ein Spielbus, tourt regelmäßig durch die Stadt. Beladen mit vielfältigem Spielmaterial fährt der Bus Schulen, Waisenhäuser und öffentliche Plätze an. In den Spielaktionen können sich die Kinder austoben, neues ausprobieren und lernen soziales Miteinander.
  • Die SOS-Familienhilfe unterstützt rund 175 Kinder und ihre Familien in Sarajewo, die in Not oder sozialen Schwierigkeiten leben.

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