SOS-Hilfe in Syrien und im Libanon
Die Situation
Seit fast sieben Jahren herrscht in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg. Das bedeutet: sieben Jahre Terror, Tod, Verzweiflung, Flucht und Elend. Auseinandergerissene Familien, verwaiste Kinder, zutiefst traumatisierte Menschen. Längst wurde aufgehört, die Toten zu zählen. Schätzungen zufolge forderte der Konflikt bisher fast eine halbe Million Menschenleben, zwölf bis 14 Millionen Syrer wurden heimatlos – was in etwa der Hälfte der Bevölkerung entspricht. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad geht mit Härte gegen die syrischen Rebellengruppen vor. Die radikalislamistische Terrororganisation „Islamischer Staat“ gilt zwar mittlerweile in Syrien als fast besiegt, doch die Folgen ihrer grausamen Herrschaft werden das Land noch auf Jahre beschäftigen.
Die meisten Menschen, die in Syrien ausharren, sind nach sieben Jahren Krieg am Ende ihrer körperlichen, psychischen und finanziellen Kräfte und sehnen nichts so herbei wie Frieden und Stabilität. Das Überleben in Kriegszeiten verlangt den Menschen alles ab.
Am meisten leiden die Kinder. Unzählige haben einen oder sogar beide Elternteile verloren, wurden selbst verwundet oder mussten mitansehen, wie ihren Liebsten schreckliches Leid angetan wurde. Das Schul- und Gesundheitssystem ist in weiten Teilen des Landes zusammengebrochen. In Städten wie Damaskus oder im kleinen Nachbarstaat Libanon, wohin sich Hunderttausende Syrer geflüchtet haben, steigt der soziale Druck. Viele Familien schaffen es nicht mehr, aus eigener Kraft für ihre Kinder zu sorgen. Moralische Dämme brechen. Oft sind Kinderarbeit und Verwahrlosung die Folge.