SOS-Kinderdörfer in Südafrika

Harmonisches Miteinander in der "Rainbow Nation"

SOS-Kinderdörfer in Südafrika

Für einen Großteil der Bevölkerung ist das Leben in Südafrika alles andere als einfach: 2016 lag die Arbeitslosenquote laut Weltbank bei über 26 Prozent. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch höher liegen. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind extrem. Wie viele andere afrikanische Länder auch ist Südafrika stark von der AIDS/HIV-Pandemie betroffen. 2010 starben ca. 280.000 Menschen an den Folgen von AIDS. Damit zählt die Immunschwächekrankheit laut Weltgesundheitsor-ganisation (WHO) mittlerweile zur häufigsten Todesursache – auch bei Kindern.

Nelson Mandela als Fürsprecher für SOS

SOS-Kinderdorf kennt die Probleme des Landes seit 30 Jahren. Noch unter dem Apartheidregime hat SOS 1983 in Ennerdale, 30 Kilometer südlich von Johannesburg, das erste Kinderdorf Südafrikas eröffnet. Dies sollte jedoch nur ein erster Schritt sein. Denn auch in zahlreichen anderen Provinzen war der Bedarf groß. Aber erst mit Ende der Apartheid im Jahr 1994 wurde das Engagement der Kinderdörfer auch von politischer Seite begrüßt. Zu den prominentesten Fürsprechern zählten damals auch der neue Präsident Nelson Mandela und Erzbischof Desmond Tutu.

Nach dem Ende der Apartheid wünschte sich Erzbischof Tutu für sein Land den Aufbau einer „Rainbow Nation“, ein harmonisches Miteinander aller Ethnien, Stämme und Kulturen. Was Südafrika noch nicht ganz gemeistert hat, ist SOS bereits gelungen. Während die SOS-Einrichtungen aufgrund der Apartheidgesetze sehr lange nur farbigen Kindern offen standen, zogen bereits 1994 auch indische sowie weiße Mädchen und Jungen mit ins Kinderdorf Cape Town ein. Um das Wohl aller Kinder kümmern sich seither SOS-Mütter mit den unterschiedlichsten ethnischen Hintergründen.
 
In den SOS-Kinderdörfern wird die „Rainbow Nation“ bereits gelebt. SOS macht sich stark für Kinder, die keine Familie haben. Heute gibt es in Südafrika acht SOS-Kinderdörfer, sechs Jugendeinrichtungen, sieben SOS-Kindergärten, eine SOS-Hermann-Gmeiner-Schule, ein Trainingszentrum für SOS-Mütter und Mitarbeiter sowie elf Sozialzentren.